Glücklich, aber nicht unverdient


Bericht: Dennis König

Einen am Ende glücklichen, aber den Chancen nach, verdienten Auswärtssieg feierte die Spielgemeinschaft Kalten Rhön am vergangenen Sonntag in Schwallungen. In einem gutklassigen und kurzweiligen Kreisoberligaspiel bezwangen die Greifzu/König-Schützlinge die konterstarken Werrataler von Trainerfuchs Besik Pridonashvili.

Einen am Ende glücklichen, aber den Chancen nach, verdienten Auswärtssieg feierte die Spielgemeinschaft Kalten Rhön am vergangenen Sonntag in Schwallungen. In einem gutklassigen und kurzweiligen Kreisoberligaspiel bezwangen die Greifzu/König-Schützlinge die konterstarken Werrataler von Trainerfuchs Besik Pridonashvili.

Das Spiel nahm bei sommerlichen Temperaturen sofort Fahrt auf. Die erste richtig dicke Torchance sahen die zahlreichen Zuschauer bereits nach drei Minuten. Eine Flanke aus dem rechten Halbfeld von Marcus Wezel köpfte Matthias Heim knapp am linken Torpfosten vorbei. Keeper Chris Erbe im Tor wäre hier sicherlich machtlos gewesen. Drei Minuten später eroberten die Rhöner den Ball auf Höhe der Mittellinie. Paul Salzmann spielte in den Lauf von Marcus Wezel, der seinen Gegenspieler stehen ließ und den Ball am herauslaufenden Erbe vorbei in die Maschen zum 0:1 schob. Die Gäste waren nun voll im Spiel und versuchten das Ergebnis weiter auszubauen. Auffallend hier war, dass sie vor allen Dingen im Mittelfeld klar Herr im Hause waren und dadurch immer wieder gefährlich nach vorne spielen konnten. In der 15. Minute war es der sehr agile Matthias Heim, der Erbe im Tor der Hausherren mit einem Linksschuss aus der Drehung prüfte, in ihm aber seinen Meister fand. Sein Gegenüber Thomas Kämmer stand ihm aber in nichts nach, denn dieser drehte einen Schuss von Justin Schneider aus gut 20 Metern noch um den Pfosten. Das war es dann aber auch schon mit den Offensivaktionen der Gastgeber, die restlichen Chancen der ersten Halbzeit hatten allesamt die Gäste. In der 23. Minute spielte Matthias Heim den Ball links in die Schnittstelle der Vierkette und in den Lauf von Jonas Reder. Dieser umkurvte seinen Gegenspieler und spielte den Ball quer vors Tor, wo ihn ein Verteidiger gerade noch vor dem heraneilenden Enrico Heim klären konnte. Zwei Minuten später eine fast identische Situation. Wieder war es Reder, der von links in den Strafraum zog und den Ball quer spielte. Diesmal fand er auch seinen Sturmpartner Enrico Heim, welcher noch einen Gegenspieler ausspielte und dann aus 11 Metern abzog. Sein Schuss wurde allerdings von einem Verteidiger über das Tor abgefälscht. Die anschließende Ecke gelangte irgendwie zu Wezel, der den Ball aufs linke Eck schoss, dort wurde das Spielgerät aber wiederum von einem Verteidiger auf der Linie geklärt. Ein Freistoß von Robert Greifzu strich knapp rechts am Tor vorbei. Die dickste Chance der ersten Halbzeit gab es dann in der 34. Minute zu sehen. Ein langer Ball von Paul Salzmann wurde von Enrico Heim erlaufen. Er nahm den Ball super mit, umkurvte Erbe im Tor, doch dann versagten ihm die Nerven und er schoss den Ball rechts neben das Tor. Und auch in der 38. Minute hätte wiederum Heim das 0:2 erzielen können, sein Schuss landete aber in den Beinen seines Gegenspielers. So ging es mit einer knappen Führung für die Gäste in die Halbzeit. Dass es noch nicht 0:2 oder 0:3 stand hatten die Hausherren ihrem Keeper zu verdanken. Die Rhöner haderten wiedermal mit ihrer Chancenverwertung. Und wenn die nicht stimmt, bestraft das normalerweise der Gegner.

Und genauso kam es auch. Die ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit gingen klar an die Hausherren. Sie kamen wie verwandelt aus der Kabine und gaben jetzt den Ton an. Die Defensivleistung der Gäste stimmte in dieser Phase überhaupt nicht, mehr noch, man leistete sich Fehler und brachte sich damit fast um den Lohn der ersten Halbzeit. In der 55. Minute wurde der Ball von Keeper Erbe aus der eigenen Hälfte über den gesamten Platz geschlagen. Die Innenverteidigung der Gäste unterschätzte den eigentlich harmlosen Ball und der eingewechselte Lorenz Idjaschak konnte so frei den herauslaufenden Kämmer überlupfen. Schwallungen war jetzt dran das Spiel zu drehen. Einen Konter über Idjaschak und Schrumpf konnte Alexander Marschall gerade noch klären. Bei einer Ecke von Motz in der 66. Minute standen sich drei Spieler der Hausherren am zweiten Pfosten selber im Weg und vergaben diese riesige Chance. Genau in diese Drangphase hinein starteten die Gäste einen Konter und konnten so einen Eckball herausholen. Matthias Heim brachte den Ball in die Mitte, von wo er wieder zu ihm zurückgeköpft wurde. Den abgeprallten Ball nahm Heim aus spitzem Winkel mit vollem Risiko und drosch die Kugel an die Latte. Von dort prallte das Spielgerät zu Marcus Wezel, der den Ball aufs Tor köpfte und Verteidiger Fabian Hess zu einem Eigentor verleitete. Damit führten die Gäste wieder und die restlichen Minuten wurden nun zur Zitterpartie, denn Schwallungen drückte und versuchte alles, um die drohende Niederlage noch zu verhindern. Doch zu einer Toptorchance reichte es nicht mehr. Im Gegenteil, die Gäste nutzten nun die Räume zum kontern und hätten eigentlich den Deckel drauf machen müssen. Zweimal versuchte es der eingewechselte Danny Reuchsel, konnte Erbe im Tor aber nicht überwinden. Und der ebenfalls eingewechselte Marcel König schoss den Ball nur an die Latte. Nach 95 Minuten (es hatte eine Trinkpause gegeben) pfiff der souverän leitende Bernd Hofmann die Begegnung ab. Die Rhöner konnten somit die 0:1 Niederlage aus dem Hinspiel wieder gut machen.

Alles in allem geht der Sieg aufgrund der ersten Halbzeit und der Fülle der klaren Torchancen in Ordnung. Betrachte man aber den Spielverlauf, muss man ihn als glücklich bezeichnen, denn Schwallungen hätte das Spiel in der zweiten Halbzeit drehen können.