Es lief die 87. Minute, als Enrico Heim einen langen Ball rechts an der Grundlinie der Hausherren erlaufen konnte, energisch in den Strafraum eindrang und dort Kevin Thamm mustergültig bediente, der mit seinem Tor den Endstand zum 4:2 aus Sicht der Gäste besiegelte. Doch, der Reihe nach…
Die Vorzeichen vor der Partie waren klar, Neubrunn brauchte einen Dreier um aus dem Tabellenkeller zu kommen. Für die Gäste aus der Rhön, die für den Sieg vergangene Woche in Schwallungen mit gleich drei Ausfällen in der Defensive Tribut zollen mussten, war es zunächst einmal eine Kopfsache, den Tabellenletzten nicht zu unterschätzen. Das Spiel war von Anfang an zerfahren und das gekonnte Kombinationsspiel der Spielgemeinschaft ließ auf dem unebenen Neubrunner Platz zu wünschen übrig. Trotzdem übernahmen die Gäste zunächst einmal das Spiel. Die erste nennenswerte Chance durfte der agile Andreas Lückert für sich verbuchen, als er von Enrico Heim sehr schön frei gespielt wurde, den Zug zum Tor allerdings vermissen ließ und das Spielgerät über den Kasten von Marco Bocklitz donnerte. In der 17. Spielminute war es dann aber doch soweit. Jonas Reder erlief am linken Flügel einen Ball, zog unnachahmlich in den Strafraum und bediente Marcel König, der keine Probleme hatte das 1:0 zu markieren. Doch dieser Führungstreffer führte nicht zur gewünschten Sicherheit bei den Mannen um Kapitän Paul Salzmann. Ganz im Gegenteil, man schaltete zwei Gänge zurück und überließ den Hausherren die Initiative. Diese spielten schnörkellos, wenn auch meistens lang nach vorne. In der 20. Minute tauchte plötzlich Julius Debertshäuser nach einer Ecke frei vor Torwart Thomas Kämmer auf, köpfte das Leder aber über das Tor. Auf der Gegenseite war es Hans Flößner, der ebenfalls nach einer Ecke noch mit dem Kopf an den Ball kam, ihn aber nicht mehr drücken konnte und deshalb aus kurzer Distanz das Tor verfehlte. Die nächste Torchance ging wieder auf das Konto der Gastgeber. Wiederum war es Debertshäuser, der einen Freistoß aus 20m knapp über den Kasten setzte. Doch in der 36. Minute gelang Daniel Ellenberger der verdiente Ausgleich. Er zirkelte einen Freistoß von der linken Seite mit dem linken Fuß in den rechten Winkel, ein sehenswerter Treffer. Vor der Pause waren es noch zweimal die Gäste, die zu Chancen kamen. Zum einen konnte Enrico Heim einen Ball im Strafraum erobern, fand in Bocklitz aber seinen Meister. Ähnlich erging es Andreas Lotz, der aus knapp 30m das Leder aufs Tor knallte. So ging es mit einem 1:1 unentschieden in die Halbzeitpause.
Die Halbzeitansprache schien einigen Akteuren der Gäste scheinbar im Ohr geblieben zu sein, denn die erste Viertelstunde gehörte klar den Rhönern. Jetzt machten sie Nägel mit Köpfen, waren wesentlich präsenter und erspielten sich Torchancen. Drei Minuten waren erst gespielt, als Andreas Lückert in den Neubrunner Strafraum eindrang und von Libero Daniel Peter zu Fall gebracht wurde. Den fälligen Elfmeter verwandelte Torjäger Marcel König souverän. Noch einmal zehn Minuten später war es erneut Lückert, der einen Ball rechts erlaufen konnte und per Flanke Enrico Heim am zweiten Pfosten bediente. Der Stürmer aus der Rhön hatte keine Mühe, den Ball über die Linie zu bugsieren. Nun plätscherte das Spiel vor sich hin. Die Gäste aus der Rhön verwalteten den 2 Tore Vorsprung und ließen den Zug zum Tor der Einheimischen wieder vermissen. Diese nutzten einen Fehler in der Hintermannschaft und erzielten nach feiner Vorarbeit von Debertshäuser durch Maximilian Meininger den Anschlusstreffer. Und es hätte für die Spielgemeinschaft aus der Rhön noch dicker kommen können, denn wiederum Julius Debertshäuser erzielte per Kopf im Abseits stehend den Ausgleich, der aber richtigerweise nicht gegeben wurde. Was nun folgte waren wütende Angriff der Gastgeber, die aber keine klare Torchance mehr herausspielen konnten. Und so war es dann, wie ober beschrieben, Enrico Heim, der mit seiner Vorlage auf Kevin Thamm das 4:2 Endergebnis einleitete.
Alles in allem, geht der Sieg der SG Kalten Rhön in Ordnung. Mit dem Ergebnis wird man zufrieden sein, mit der Spielweise und der Art und Weise des Auftretens beim Tabellenletzten, nicht. Es bleibt zu hoffen, dass der ein- oder andere verletzte Spieler am kommenden Wochenende wieder einsatzbereit ist und man gegen Jüchsen zu Hause eine andere Einstellung an den Tag legt.